Wopfinger

Ökobeton: Ressourcen schützen und Deponieflächen einsparen. Wopfinger Transportbeton mit Sitz in Oberwaltersdorf führt Baurestmassen durch hochwertige Aufbereitung wieder der Betonproduktion zu und zeigt, dass auch in der Baubranche eine Kreislaufwirtschaft möglich ist.

Unsere Beziehung zum Projekt

  • Unterstützung bei Prozessinnovationen und Technologieanwendungen

Pionierarbeit in der Entwicklung: Wenn Bauschutt wieder zum Rohstoff wird

Der Baggerfahrer hievt auf dem Gelände von Wopfinger in Mauer bei Amstetten Schaufel um Schaufel von Bauschutt in einen großen Trichter und setzt damit einen Prozess in Gang, der aus den Baurestmassen wieder hochwertigen Beton macht. Binnen einer Stunde – in einem aufwendigen und über Jahre entwickelten Verfahren. „Wir recyclen im Jahr rund 100.000 Tonnen Baurestmasse und erhalten so qualitativ hochwertigen Ökobeton“, erklärt Franz Denk, der technischer Geschäftsführer von Wopfinger Transportbeton, und rückt seinen Helm zurecht. „Somit können wir teure Deponieflächen einsparen und unsere Sand- sowie Kiesressourcen schützen.“

An einer ökologischen und nachhaltigen Lösung wird bei Wopfinger schon seit rund 20 Jahre getüftelt. „Unser Ziel war es, das Material wieder in unser Produkt, den Beton, zu bringen. Zunächst haben wir es nur trocken aufbereitet. Doch das hat nicht funktioniert“, beschreibt Denk den mehrjährigen Entwicklungsprozess. „Dann sind wir dazu übergegangen, Stör- und Feinstoffe wie Mörtel auszuwaschen und haben ein Recyclingmaterial erhalten, mit dem wir bei der Betonerzeugung Anteile an natürlichen Sanden und Kiesen ersetzt können – bei gleichbleibender Qualität.“

Klingt simpel – doch um einen Qualitätsbaustoff zu erhalten, müssen im Prozesskreislauf strikte Vorgaben eingehalten werden.  „Zunächst wird der Schutt gesiebt, dann sortieren unsere Mitarbeiter händisch Fremdstoffe aus, ehe das gebrochene und aussortierte Material gewaschen und in unseren Produktionsanlagen zu Ökobeton verarbeitet wird“, erklärt Denk.

Labor - Das Herzstück von Wopfinger

Während in Mauer die Aufbereitungsanlage werkt, geht in der 200 Kilometer entfernten Zentrale in Oberwaltersdorf beschaulicher, aber nicht weniger konzentriert zur Sache. „Im Labor entstehen die Betonrezepturen – pro Standort sind es mehrere Hundert – und werden vor ihrem Einsatz auf der Baustelle auf Herz und Nieren geprüft“, weiß Denk und fügt lachend hinzu: „Die Betonproduktion ist durchaus eine Wissenschaft.“ Mit Arbeitshose und T-Shirt bekleidet ist ein Labormitarbeiter gerade damit beschäftigt, kleine Chargen von Frischbeton herzustellen. „Wenn er gemischt ist, wird er in diese Würfel gegossen und nach einem, sieben sowie 28 Tagen zur Überprüfung seiner Druckfestigkeit in dieser Presse wieder zerstört“, gibt der Mitarbeiter Auskunft und zeigt auf eine Maschine im hinteren Teil des Raumes. Für die begleitende Qualitätskontrolle sind sieben Mitarbeiter von Wopfinger – mit Würfeln im Gepäck – auf den Baustellen unterwegs, um Proben zu nehmen und sie einer Überprüfung in der Druckpresse zu unterziehen. „So sehen wir, ob die Qualität im Labor und der Baustelle übereinstimmt“, sagt Denk.

Auch wenn Ökobeton bei vielen kleinen und mittleren Baufirmen bereits im Einsatz ist, „arbeiten wir daran, dass er bereits in der Phase der Planung als sinnvolle Alternative Beachtung findet“, nennt Denk künftige Ziele. Zudem denkt Wopfinger über die Errichtung einer Verarbeitungsanlage in Wien-Nähe nach, um diesen Markt besser bedienen zu können.

Fotocredits: Wopfinger Transportbeton

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