ATS

Selbstlernendes Energiemanagementsystem - wenn Science Fiction Realität wird: Die Vision vom denkenden Gebäude

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Mach dir das Gebäude zum Freund – das ist seit 40 Jahren der Leitspruch der ATS (Austrian Technical Systems) mit Sitz im Wienerwald. Als ein „Universitäts-Spin-Off“ gegründet, zählt das Unternehmen heute zu den führenden Anbieter für intelligente Sicherheits- und Gebäudeautomations-Systeme. Jüngste Innovation ist das selbstlernende Energiemanagementsystem – ein Meilenstein in der Gebäudetechnik.

„Das Wort Unmöglich kommt in unserem Firmenvokabular nicht vor“, sagt Franz Brichacek, Geschäftsführer und Gründer von ATS, und holt lächelnd sein Mobiltelefon aus der Hosentasche. „Unser Hauptziel ist Design, Entwicklung und Produktion einer Vielfalt von Software- und Hardwareprodukten, die gemeinsam ein ‚State of the Art‘ Sicherheits- und Gebäude-automationssystem bilden“, führt er weiter aus, während sich wie von Zauberhand die Tür zur Abteilung für Forschung und Entwicklung öffnet – dank Gesichtserkennung und verschlüsselter ID von Brichaceks Mobiltelefon.
1980 gegründet, liegt der Fokus des Unternehmens auf der Entwicklung von Soft- und Hardware für die Gebäude- und Sicherheitstechnik. Dazu zählen Zeit- & Zutrittskontrolle, Videoanalyse, Alarmtechnik, Lichtsteuerung und Regeltechnik sowie Messwerterfassung und Energiemanagement als integrierter Bestandteil des ATS Gebäudeautomationssystem.

„Eine gute Technologie ist eine, die man nicht sieht. Sie soll ein Höchstmaß an Verfügbarkeit und Sicherheit gewährleisten und selbst lernen, was der Benutzer erwartet“, bringt es Brichacek auf den Punkt. Klingt einfach, doch wie viel Know-how, Innovation und Erfahrung es braucht, um diesem Anspruch tatsächlich gerecht zu werden, lassen die Maschinen, Platinen, Chips, Kabel, Computer und rauchenden Köpfe erahnen, die in der Firmenzentrale in Gruberau ans Werk gehen. „Wir sind ein Forschungs- und Entwicklungsunternehmen, haben aber auch eine eigene SMD-Fertigung (Surface Mounted Device). Sie dient der schnellen Umsetzung einer Idee bis zum entwickelten und serienreifen Produkt“, erklärt der Geschäftsführer für Produktentwicklung und Innovation. Mehr als 400 Produkte hat ATS bisher entwickelt – weltweit sind derzeit mehr als 4.000 große ATS Systeme im Einsatz. Auch in Österreich konnte einige größere Projekte realisiert werden. Dazu zählen unter anderem die Finanzämter, die Gebäude der neuen Wirtschaftsuniversität und der DC-Tower.
Bei ATS selbst ist natürlich alles automatisiert, was man automatisieren kann. „Die Daten, die wir in den letzten 40 Jahren hausintern gesammelt haben, sind die Basis für die Entwicklung unseres selbstlernenden Energiemanagementsystems zur Reduzierung des Spitzenstroms und des Fremdenergiebedarfs in gewerblichen und privaten Gebäuden.–ähnlich eines neuronalen Netzwerkes“, erläutert Brichacek.

Nachhaltigkeit und die Ressourcen im Fokus

Das System erlernt selbständig aus den gesammelten Daten alle relevanten Kennzahlen wie Energiebedarf bei unterschiedlichen Wetterverläufen, Einfluss der Sonneneinstrahlung und zeitliche Verzögerungen des Heizungs- und Kühlbedarfs aufgrund der Gebäudemassen. Wesentlicher Teil des Systems ist der optimale Einsatz von Photovoltaik-Systemen und Batteriespeichern in Kombination mit Wärmepumpen.
„Das System entwickelt sich selbstständig weiter, es rechnet die Trägheiten von Räumen und Systemen mit ein verbessert sich kontinuierlich. Es braucht keinen Haustechniker mehr, der Parameter wie Temperatur nach seinem Bauchgefühl einstellt und regelt“, sagt Brichacek und fügt lachend hinzu: „Da könnte man genauso gut würfeln.“

Sowohl als eigenständiges, aber vor allem als Bestandteil des umfassenden Gebäude- und Sicherheitssystems der ATS, stellt die Entwicklung einen Meilenstein in der Gebäudetechnik dar. Es existiert derzeit kein vergleichbares umfassendes Energiemanagementsystem am Markt. Im Einsatz kann eine zusätzliche Fremdenergieeinsparung von über 20% gegenüber gut optimierten herkömmlichen Systemen erzielt werden.

„Das Wort Unmöglich kommt in unserem Firmenvokabular nicht vor“

Franz Brichacek

Fotocredit: ATS/Brichacek

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